Trends & Technik

Robotik, Internet der Dinge, 3-D-Druck – alles Schlagworte, die uns täglich vor Augen führen, wie schwindelerregend schnell sich das Rad der Zeit dreht und wie neue Technologien unseren Alltag prägen. Wir beurteilen aktuelle Trends, leiten die Konsequenzen für das Recycling ab und teilen diese Themen mit Ihnen.


European committee for electrotechnical standardization (CENELEC)

Goliath lernt von David

Die CENELEC-Normenreihe EN 50625 wird schon bald flächendeckend in Europa eingeführt. Was bedeutet das? Was einst in der Schweiz aus den Vorgaben SENS/Swico seinen Anfang nahm, wird nun europaweit als Qualitätsanspruch für den Rücknahmekreislauf definiert. Ein gutes Beispiel dafür, wie ein kleiner David einem grossen Goliath etwas beibringen kann.

Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) hat sich entschieden, die Normenreihe EN 50625 als Grundlage für den Stand der Technik in eine Vollzugshilfe zu integrieren und unter diesem Titel die Zusammenarbeit mit den Systemen (SENS, Swico, Stiftung Licht Recycling Schweiz [SLRS]), den Recyclern sowie den Sammelsystemen (Sammelstellen und Handel) zu suchen. Das BAFU will aber auf keinen Fall eine Reduktion der Anforderungen, die in der Schweiz schon eingeführt sind. Daher wird auch über schweizerische Erweiterungen diskutiert, die über die Normen der CENELEC hinausgehen. In der Fachwelt spricht man von CENELEC-CH-Anforderungen für die Schweiz. Die Arbeiten an der Vollzugshilfe sind schon weit fortgeschritten, und die Einführung soll Mitte 2017 erfolgen.

Betriebskontrollen nach EN 50625
Die Betriebskontrollen (neu Konformitätsbewertungen nach CENELEC) sollen ebenfalls basierend auf EN 50625 erfolgen. Aus diesem Grund hat die Technische Kommission Swico/SENS schon 2015 begonnen, Pilotkontrollen bei ausgewählten Recyclern durchzuführen, um so erste Erfahrungen zu sammeln. Diese Pilotphase wird jetzt bis ins Jahr 2016 verlängert und ausgeweitet. Die Systeme SENS und Swico sind somit schon unterwegs in Richtung der CENELEC-Normen und vorbereitet auf die Vollzugshilfe des BAFU.

Umgang mit Lithium-Ionen-Batterien (LIB)
Die drei Rücknahmesysteme SENS, Swico und Inobat haben die Arbeitsgruppe «LIB in EAG»1 einberufen. In Absprache mit dem Bundesamt für Strassen (ASTRA) werden Erläuterungen und Empfehlungen für all diejenigen erarbeitet, die an der Sammlung und Beförderung von LIB-haltigen Elektroaltgeräten beteiligt sind, das heisst Sammelstellen, Handel und Recycler. Gemäss heutigem Recht ADR 2015 gibt es spezielle Sondervorschriften und Verpackungsanweisungen, die zu beachten sind, aber in der Praxis noch nicht umgesetzt wurden oder sonstige Schwierigkeiten bringen. Sie erfordern europaweit weitreichende und zum Teil einschneidende Anpassungen der gängigen Praxis. Zum Beispiel ist aus Sicherheitsgründen das Sammeln von LIB-haltigen Elektroaltgeräten als Schüttgut in Containern nicht mehr erlaubt. Nicht verwunderlich ist daher, dass laufend Änderungsvorschläge für die ADR-Regeln eingehen, die von den zuständigen Kommissionen aufgenommen und in die entsprechenden Vorschriften eingebaut werden müssen. Eine Beruhigung und Klärung der Situation erwarten wir im Laufe des Jahres 2016 mit Einführung auf Anfang 2017.

1 LIB steht für Lithium-Metall- bzw. Lithium-Ionen-Batterien, und EAG steht für Elektro- und Elektronikaltgeräte.


Trends

Trendmonitoring ist Chefsache

Mit der neuen «Strategie 2020» setzt SENS auf eine neue Strategiesäule: Systematische Bearbeitung von Trends.

Um als aktive Informationsplattform für unsere Stakeholder agieren zu können, müssen die Trends in Wirtschaft, Umwelt, Gesellschaft und Technologie aktiv bearbeitet werden. Das umfasst ein Monitoring, Selektieren und bei Bedarf auch das Adaptieren von neuen Geschäftsprozessen. Das Bearbeiten von Trends wird bei SENS als sehr wichtig erachtet, Trendmonitoring ist Chefsache. Diese wichtige Strategiesäule wurde in die Hände von Roman Eppenberger, Mitglied der Geschäftsleitung, gegeben. Er übernahm per 1. April 2016 bei SENS die Verantwortung für Technologie & Qualität.

Sehr aktuell stehen die folgenden Technologietrends im Fokus: Digital Lifestyle, Internet der Dinge, Haushaltrobotik und Nanotechnologie. Diese Trends bergen für SENS sowohl Chancen wie auch Risiken bezüglich eines künftigen Recyclings und der damit verbundenen Entsorgung von Schadstoffen.

Technologie-Trends im Fokus: Digital Lifestyle, Internet der Dinge, Haushalt-Robotik und Nanotechnologie.