Gemeinsam vorwärts

Unsere Vision ist es, die Schweiz in eine nachhaltige Zukunft im Elektro- und Elektronikaltgeräterecycling zu führen. Dabei kann jeder Einzelne Grosses bewirken. Noch effektiver wird aber dieser Einsatz, wenn wir unsere Kräfte bündeln. So nutzen wir unsere Synergien mit anderen Rücknahmesystemen und setzen uns gemeinsam für unsere Vision ein.


Systemupdate «SENS 2.0»

Gesundes Gleichgewicht

Die 2015 angekündigten Systemanpassungen beschäftigten uns 2016 intensiv. Uns – und natürlich auch unsere Partner, die wir mehrmals zur Mitarbeit und zur Abgabe ihres Feedbacks einluden. Ein möglichst transparentes, gemeinsames Vorgehen war uns in diesem Bereich besonders wichtig. Denn es ging auch darum, die immer schneller wachsenden Entsorgungskosten und die vRG-Einnahmen wieder in ein gesundes Gleichgewicht zu bringen.

Eine gründliche Systemanalyse zeigte bereits 2015, dass das offene Rücknahmesystem in der bisherigen Struktur Sammelmengen erlaubte, deren Abwicklung ökologischen und ökonomischen Kriterien nicht mehr genügte. Zudem – auch dies ging aus der Analyse klar hervor – war das Rücknahmesystem insgesamt zu wenig transparent. Ebenso unbefriedigend war die Tatsache, dass weder die SENS als Systembetreiberin noch die zahlungspflichtigen Hersteller, Importeure und der Handel genügend Einfluss auf die Funktionsweise – und damit auch auf den Erfolg – des Systems nehmen konnten.

Eine intakte Recyclinginfrastruktur in der Schweiz ist für uns sehr wichtig. Das «Systemupdate» sollte zu einer Optimierung der Struktur der Sammelstellen (Kleinstsammelstellen sollten sich Sammelverbänden anschliessen), zu Einsparungen beim Transport (Vermeidung von Kleinstmengen) und zu einer gleichbleibenden vRG führen. Diese Voraussetzungen sind gegeben, da beispielsweise auch neue Unternehmen in der Schweiz den Betrieb aufnehmen.

Eine Erhöhung stand aus unserer Sicht nicht zur Debatte, da einerseits die Schweizer Hersteller und Importeure ohnehin schon stark durch Auslandkäufe und Online-Handel herausgefordert sind, und andererseits die steigenden Kosten durch «Trittbrettfahrer» fairerweise und treu nach dem Verursacherprinzip nicht auf die Schweizer Konsumenten abgewälzt werden dürfen.

Das Herzstück von «SENS 2.0» ist die Aufteilung der Transportketten in eine «Recycler-Logistik» und eine «SENS-Logistik», wobei erstere nach wie vor das Volumengeschäft und letztere primär Kleinmengen abwickelt. Für die SENS-Logistik wurde mit der Firma Giezendanner ein geeigneter Logistikpartner gefunden. Damit wurde es per Ende 2016 möglich, Kleinmengen zentral über die SENS zu steuern und abzuwickeln. Wie bis anhin werden die Geräte aber ausschliesslich zu lizenzierten SENS-Recyclern in der Schweiz transportiert – die Schweizer Entsorgung ist also nach wie vor garantiert.

Die Einführung von «SENS 2.0» erfolgt Anfang 2017. Es hat uns ganz besonders gefreut, dass mehr als 600 Sammelstellen sowie alle Recyclingpartner das neue Vertragswerk unterzeichnet haben. Dies werten wir als Vertrauensbeweis – und nehmen ihn als Ansporn, mit aller Kraft an der Umsetzung von «SENS 2.0» zu arbeiten.


SENS Swico SLRS Forum

Recycling 4.0

Ferne Zukunft oder schon bald Alltag? Gastreferentin Karin Frick vom GDI ist überzeugt davon, dass die digitale Revolution auch die Entsorgung verändern wird.

Am 24. August 2016 – einem strahlenden Spätsommertag – trafen sich Vertreter und Interessierte von der SENS, von Swico und von der SLRS zu einem spannenden Nachmittag. Vor dem eigentlichen Programm des Forums durfte, wer Lust hatte, sich erst einmal in die Lüfte erheben und die Welt ein wenig von oben betrachten – zumindest virtuell, mit dem Vogelflugsimulator «Birdly».

Der mittlerweile weltberühmte Simulator von Max Rheiner schafft es, den Vogelflug täuschend echt zu simulieren – so echt, dass es einigen Testpersonen schwindlig wurde. Danach ging es im Forum jedoch in die (irdischen) Tiefen der Rücknahmesysteme – respektive in ihre Zahlen und gegenwärtigen Herausforderungen der Recyclingbranche. Heidi Luck, Jean-Marc Hensch und Ivo Huber diskutierten über die Zukunft der Entsorgung und informierten über die Aktivitäten ihrer jeweiligen Organisationen. Als Gastreferentin stellte Karin Frick vom GDI provokative Fragen wie «Wird die intelligente Jeans zum zukünftigen Sondermüll?» oder «Wann entsorgt sich das erste Elektrogerät an seinem Lebensende gleich selbst?» Die Trendforscherin skizzierte eine mögliche Entwicklung der künftigen Warenströme – dezentrale Konstruktion, Produktion und Dekonstruktion – und gab sich überzeugt davon, dass die «digitale Revolution auch die Entsorgung verändern wird». Das Forum mit dem Veranstaltungstitel Recycling 4.0 wurde klug und spannend moderiert von Monika Schärer und musikalisch äusserst passend untermalt mit einer «Trash-Percussion-Performance» der deutschen «Groove Onkels».


Fair vRG

Verantwortung übernehmen leicht gemacht – mit «Fair vRG»

Solidarisch und fair – wer nach diesen Werten handeln möchte, hat seit 2016 die Möglichkeit, eine freiwillige Recyclinggebühr für diejenigen Elektrogeräte zu leisten, für die eine solche beim Kauf nicht erhoben wurde.

Wer seine Geräte nämlich im Ausland und/oder bei einem Online-Händler kauft, bezahlt dafür in den meisten Fällen keine vorgezogene Recyclinggebühr. Landet ein Gerät am Ende seiner Lebensdauer dennoch im Rücknahmesystem der SENS, belastet es dieses – ohne dass sich sein Käufer aber daran beteiligt hätte. Für diese Problematik hat die SENS eine einfache und unkomplizierte Lösung gefunden. Wer eine SMS mit dem Text «vRG» an die Nummer 488 schickt, löst eine freiwillige vRG in der Höhe von 5.00 Franken an die SENS aus. Solidarisch und fair handeln ist kinderleicht!

Wer eine SMS mit dem Text «vRG» an die Nummer 488 schickt, löst eine freiwillige vRG in der Höhe von 5.00 Franken an die SENS aus.

eRecycling-Kinderbuch

Lila und Tim entdecken das eRecycling

Ein Comic von der SENS enthüllt, was in scheinbar nutzlosem Schrott schlummert.

Der ferngesteuerte Helikopter, die sprechende Puppe, der drollige kleine Roboter – mit elektronischen Geräten ist heute jedes Kind vertraut. Dass solche Geräte nicht einfach in den Abfall gehören, wenn sie ausgedient haben, sollte ebenfalls jedes Kind wissen. Um dieses Bewusstsein zu fördern, haben wir ein Bilderbuch speziell für kleinere Kinder und ihre Eltern entwickelt und produziert.

Darin stossen die beiden kleinen Helden, Lila und Tim, auf eine alte Waschmaschine, die mitten auf einer Wiese entsorgt wurde. Die Geschichte mit überraschendem Ausgang ist vom bekannten Illustrator Rolf Meier, der auch die neueren Geschichten von Papa Moll und Globi gezeichnet hat, zusammen mit der Autorin Barbara Mettler realisiert worden. Wir freuen uns darauf, es zukünftig bei besonderen Anlässen den kleinsten Umweltschützern und ihren hoffentlich ebenso umweltbewussten Eltern übergeben zu dürfen.