Natürlich nachhaltig

Nachhaltigkeit zu versprechen gehört heute schon fast zum guten Ton. Diese dann in allen Bereichen auch wirklich umzusetzen, ist eine andere, umfangreiche Sache. Unsere ökologischen Ziele gehören hier genauso dazu, wie die sozialen oder die ökonomischen. Hier einige Meilensteine aus dem Jahr 2016.

Roland Walch
Geschäftsführer Nilfisk AG Schweiz

Nilfisk

Im Gespräch mit Roland Walch

Nachhaltigkeit ist in aller Munde – schon lange. Noch nicht so lange gibt es aber Firmen, die die Prinzipien der Nachhaltigkeit auch konsequent in ihrer ganzen Wertschöpfungskette umsetzen.

Umso mehr freut es uns, wenn auch Systemteilnehmer sich zur ökonomischen und ökologischen Nachhaltigkeit bekennen. Gerne stellen wir Ihnen an dieser Stelle einen von über 90 neuen SENS-Vertragspartnern vor, die sich 2016 dem SENS-Rücknahmesystem angeschlossen haben: das dänische Unternehmen Nilfisk AG.

Herr Walch, die Teilnahme am SENS-Rücknahmesystem ist freiwillig. Was hat Nilfisk dazu bewogen, sich anzuschliessen?

Wir nehmen unsere nationale und internationale soziale Verantwortung ernst und setzen dies täglich um für eine saubere Schweiz. Das fachgerechte Recycling ist nicht unsere Kernkompetenz, dafür haben wir einen zuverlässigen und verlässlichen Partner gesucht und mit der SENS auch gefunden. Der grosse Nutzen für uns ist, dass wir uns auf unsere Kerngeschäfte wie Reinigungstechnik konzentrieren können. Hinzu kommt, dass die SENS und deren Idee dahinter ein gutes weiteres Verkaufsargument für unsere Partner und Endkunden darstellt.

Nilfisks Mission ist es, «die Welt sauberer machen» zu wollen. Mit welchen Massnahmen trägt Ihre Firma konkret dazu bei?

Wir von Nilfisk Schweiz machen uns innerhalb unserer Möglichkeiten stark für eine saubere Schweiz – das ist sozusagen unsere DNA. Wir achten täglich auf unseren globalen Öko-Fussabdruck, indem beispielsweise unsere Verkaufs- und Servicemitarbeiter dank umsichtiger Tourenplanung weniger Kilometer fahren müssen. Ausserdem besteht unsere Fahrzeugflotte aus neuen, umweltfreundlichen Autos. Mit nichterneuerbaren Energiequellen gehen wir sorgfältig um.

Unsere Geräte benötigen entweder keine oder nur wenig Chemie zum Reinigen. Bei ausgewählten Gerätetypen wird der Chemieverbrauch mit Dosiersystemen optimiert.

Unsere Maschinen sind bekannt für ihre Langlebigkeit und hervorragende Qualität. Ausserdem werden sie durch unser schweizweites Servicenetzwerk regelmässig gewartet, wodurch einerseits der optimale Einsatz beim Kunden gewährleistet und ihre Lebensdauer erhöht wird – beides trägt zum schonenden Umgang mit Ressourcen bei.

Zu guter Letzt nutzen wir die SENS, da die Stiftung und ihre Partner täglich einen hervorragenden Job leisten.

Denken Sie, wir werden den Tag erleben, an dem Produzenten wie Nilfisk ihre ausgedienten Elektrogeräte zurückhaben wollen, weil die Rohstoffe darin für sie so wertvoll sind?

Das erleben wir in gewisser Weise heute schon: Kunden kommen mit ausgedienten oder sehr alten Geräten zu uns und wünschen eine Reparatur. In vielen Fällen können wir behilflich sein – meist läuft das Gerät dann wieder für einige Jahre.

Aus ausgemusterten Geräten ein neues zu bauen ist sicherlich denk- und vielleicht auch machbar. Aus heutiger Sicht halte ich es für sinnvoller, wenn die jeweiligen Experten sich um ihr Kerngeschäft kümmern. Damit schaffen wir für alle Beteiligten und für die Umwelt den höchsten Mehrwert. Aber eine Kombination – beispielsweise, indem wir die für uns relevanten Teile wiederverwerten und den Rest zur Entsorgung geben –, das könnte durchaus eine praktikable Lösung darstellen.

Der Gründer von Nilfisk, der dänische Elektroingenieur Peter Andersen Fisker, erfand 1910 den ersten europäischen Staubsauger. Dieser wog stolze 17,5 Kilogramm. Heutige, vergleichbare Geräte sind sehr viel leichter. Sind sie auch umweltfreundlicher?

Herstellung und Effizienz haben sich über die letzten 100 Jahre markant zu Gunsten der Umwelt verbessert. Insbesondere bei Trockensaugern ist die Energieverbrauchskennzeichnung der EU ein wichtiger Schritt in Richtung Umweltfreundlichkeit, den wir auch bei Nilfisk in der Schweiz umsetzen. Für Kunden und Verbraucher wird der Energieverbrauch der Geräte transparent gemacht, und der informierte Kunde wird beim Kaufentscheid unterstützt. Wir haben mittlerweile viele Geräte mit einer hervorragenden Energieeffizienz im Sortiment und berücksichtigen diese bei der Entwicklung unserer Innovationen. 

Heute bietet Nilfisk eine breite Produktpalette im Reinigungsbereich an. Können Sie uns verraten, welche Ideen gerade in Ihrer Pipeline stecken? Wohin entwickelt sich Ihr Unternehmen und die Branche, in der Sie sich bewegen, in den nächsten Jahren?

Wir bauen unser Geschäft gezielt, sorgfältig und fokussiert weiter aus. Nicht nur im Reinigungsbereich, sondern auch mit unseren speziellen und teilweise einzigartigen Lösungen im Bereich der Fördertechnik für die Lebensmittel- und die Pharmabranche. Was Neuheiten anbelangt, so gehen wir von einer steigenden Nachfrage nach autonomen Reinigungslösungen im Profi-Bereich aus. Wir werden an der Suisse Public in Bern im Frühsommer 2017 eine entsprechende Lösung vorstellen. Des Weiteren werden wir das Geschäft rund ums Auto weiter ausbauen.

Wir beobachten, dass sich Trends in der Branche je nach Land oder Region recht stark unterscheiden. Beispielsweise kostet eine Reinigungsfachkraft in der Schweiz wesentlich mehr als in anderen Weltregionen. Das führt zu anderen Bedürfnissen und Ansprüchen an Reinigungsgeräte.  

Ich persönlich gehe davon aus, dass ökologische und wirtschaftlich vertretbare Reinigungs- und Transportlösungen weiter an Fahrt gewinnen werden und dies auch ein klarer Trend ist. Aber da gerade in der Schweiz auch der Kostendruck auf allen Ebenen zunehmen wird, gilt es, vernünftige und nachhaltige Lösungen zu erarbeiten.


Ökobilanz 2016

Effizienter Umweltschutz

Rund 85 000 Tonnen Elektro- und Elektronikgeräte wurden 2016 im SENS-Rücknahmesystem gesammelt und recycelt. Die gesamtschweizerische Menge beläuft sich sogar auf 138 000 Tonnen. Eine beeindruckende Grösse, die in unserer Ökobilanz noch viel gewichtigere Leistungen aufzeigt.

SENS eRecycling leistet mit dem Rohstoffrecycling von Elektro- und Elektronikschrott einen wichtigen Beitrag zur Wiederverwertung von Wertstoffen. Allein im Jahr 2016 wurden
•  1 800 Tonnen Aluminium gesammelt, mit dem man 11 A380-Airbusse herstellen könnte;
•  51 000 Tonnen Eisen und Stahl gesammelt, mit dem man 54 ICE-Fernverkehrszüge herstellen könnte;
•  12 Kilogramm Gold gesammelt, mit dem man rund 250 Eheringe herstellen könnte.

Der Umweltnutzen des Elektrogeräterecyclings durch die SENS und ihre Partner wurde für das Jahr 2016 mittels Ökobilanz durch das renommierte Büro Carbotech AG ermittelt. Der Umweltnutzen von 2 800 Milliarden UBP (Umweltbelastungspunkten) liegt dabei in der Grössenordnung der jährlichen Umweltbelastung der Stadt Bern (140 000 Personen). 92 Prozent der Umweltleistungen durch die SENS wird durch die Verhinderung von Schadstoffemissionen generiert. Das Recycling von Wertstoffen trägt 8 Prozent dazu bei.

SENS eRecycling praktiziert somit Umweltschutz auf eine sehr effiziente Art und Weise.