Von uns, für Sie

In einem so breit vernetzten Rücknahmesystem wie der SENS, sind unsere Kunden und Partner das Wichtigste – das schlägt durch in unserer täglichen Arbeit. Gerne geben wir einen Einblick in die Strukturen, Höhepunkte und Ziele von SENS eRecycling im Budgetjahr 2017. Die Kurzfassung unseres vergangenen Jahres 2017 – von uns, für Sie!

Andreas Röthlisberger
Präsident Stiftung SENS

Vorwort Präsident

Live aus Bern

Was lange nur uns als Rücknahmesysteme beschäftigte, wurde Ende 2016 ins Parlament und somit an die breite Öffentlichkeit getragen. Die Frage ob und wie sich die Rücknahmesysteme an die veränderten Bedingungen des zunehmenden Auslandeinkaufs, des Abseitsstehens von einigen Herstellern/Importeuren und Retailern oder des Onlineeinkaufs im Ausland anzupassen haben. 

Umgangssprachlich nennen wir sie die Trittbrettfahrer – sie kaufen Ihre Elektrogeräte im Ausland, verkaufen sie als Unternehmen in der Schweiz oder bestellen diese bei einem ausländischen Onlinehändler, ohne dafür die vorgezogene Recyclinggebühr zu bezahlen. Die Entsorgungskosten für diese Geräte fallen trotzdem bei uns an und sorgen dafür, dass der eRecycling-Kreislauf nicht mehr ganz so rund läuft. So fehlen allein dem SENS eRecycling-System jedes Jahr geschätzte drei bis vier Millionen Franken.

Viel Herzblut und Engagement steckt im SENS eRecycling System, welches wir in den letzten 28 Jahren aufgbaut, gepflegt, optimiert und gemeinsam mit unseren Partnern weiterentwickelt haben. Das veränderte Verkaufs- und Einkaufsverhalten stellt uns nun aber vor Hürden, die wir alleine und nur auf Freiwilligkeit basierend nicht mehr überspringen können. Gemeinsam mit Swico und SLRS waren wir deshalb im 2017 vermehrt in Bern anzutreffen und setzen uns tatkräftig dafür ein, dass unser funktionierendes System von der Politik gestärkt wird, wo es Schwächen zeigt und in seiner Freiwilligikeit und Unabhängigkeit bestätigt wird, wo es seine Stärken hat.

Und so sieht das momentan aus: am 13. Dezember hat der Ständerat eine Motion angenommen, welche den Bundesrat beauftragt, das Prinzip «Obligatorium mit Befreiungsmöglichkeit» beim System der Rücknahme und dem Recycling von Elektro-Altgeräten umzusetzen. Wer zukünftig Geräte entsprechend der Liste der «Verordnung über die Rückgabe, die Rücknahme und die Entsorgung elektrischer und elektronischer Geräte» (VREG) in die Schweiz einführt, hier herstellt oder verkauft, soll eine VEG (vorgezogene Entsorgungsgebühr) an eine vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) beauftragte private Organisation bezahlen. Von diesem Zwang befreit soll sein, wer sich einem freiwilligen Rücknahmesystem anschliesst. Die in der Motion vorgeschlagene Lösung soll zielgerichtet und rasch zur finanziellen Sicherung der Entsorgung von Elektro-Altgeräten beitragen. Als nächster Schritt wird der Nationalrat die Motion behandeln. Sobald beide Räte der Motion zugestimmt haben, erhält der Bundesrat den Auftrag, die Verordnung anzupassen.

Gemeinsam mit SWICO, SLRS und meinem Team kämpfen wir wie die Löwen für dieses «Grundsatzobligatorium», weil unsere langjährige Erfahrung in diesem Bereich uns zeigt, dass dies für alle die beste Lösung ist. Sie verbindet die Vorteile des freiwilligen Rücknahmesystems wie zum Beispiel die Herstellerverantwortung oder die Möglichkeit der Mitgestaltung mit denjenigen eines Oligatoriums und gewährleistet eine schlanke, effiziente Verwaltung und Organisation.

Ich freue mich, wenn Sie uns unterstützen und berichte gerne in Kürze wieder – Live aus Bern.

Ihr Andreas Röthlisberger

Heidi Luck – Geschäftsführerin SENS eRecycling
Heidi Luck
Geschäftsführerin

Vorwort Geschäftsführerin

«Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein.» – Philipp Rosenthal, Unternehmer

Komplett umgekrempelt nennt man umgangssprachlich, was wir im 2017 mit unserem System gemacht haben. Mit dem Projekt SENS 2.0 wurden die mengenabhängigen Vergütungen eingeführt, die Verarbeitung von Teilen unseres Materials ausgeschrieben und die SENS-Logistik aufgebaut (Siehe Zukunft – Gemeinsam vorwärts – SENS Logistik). Dies alles vor dem Hintergrund besser, effizienter und kostengünstiger zu werden. Einmal mehr haben Sie dabei als unsere Kunden und Partner meine Erwartungen übertroffen. Kleine Stolpersteine wurden schnell aus dem Weg geräumt und neu aufgestellt dürfen wir uns über ein positives finanzielles Ergebnis freuen.

In zahlreichen Workshops haben Sie als unsere Partner uns geholfen, das System SENS 2.0 zu entwerfen, auszuarbeiten und umzusetzen. Und natürlich – jede Neuerung bringt ein paar Hürden mit sich, das war hier nicht anders. Eine so grundlegende Änderung ohne grössere Pannen und Ausfälle über die Bühne zu bringen, das ist aber einfach nur grossartig. Und das ist mit der Verdienst von Ihnen allen. Ein über die Erwartungen gutes finanzielles Ergebnis unterstreicht diesen positiven Grundton und bestärkt uns darin auf dem richtigen Weg zu sein.

Die Hände in den Schoss legen wollen wir aber auf keinen Fall, denn Umbrüche am Markt, Schwankungen der Rohstoffpreise und neue technische Ansprüche an die Entsorgung werden uns weiterhin beschäftigen und von uns Anpassungen verlangen. Wenn Sie sich für letztere Themen interessieren, empfehlen wir Ihnen gerne den Fachbericht, welcher am eWaste Forum (ewasteforum.ch) verteilt wird. In diesem wird klar gezeigt, dass die Ansprüche an die Qualität unseres Sammelguts in nächster Zeit nicht sinken werden, ganz im Gegenteil.

Erfreuliches dürfen wir auch aus unserer Kommunikation berichten – nämlich dass die Schweizer und Schweizerinnen sich zunehmend für das Thema Elektrorecycling interessieren. Die Broschüre «5 Mythen über Elektroschrott» lag verschiedenen Magazinen bei und hat ein breites Publikum erreicht. Auch in den sozialen Medien wurde eifrig über Elektroschrott gezwitschert und diskutiert.

All unsere Aktivitäten haben ein einziges Ziel: die ressourcenschonende Rückgewinnung möglichst vieler, qualitativ möglichst hochstehender Rohstoffe. Doch gerade dieses hoch gesteckte Ziel können wir nicht alleine erreichen – nur gemeinsam mit Ihnen, unseren Partnern. Ich danke Ihnen herzlich – sie alle tragen zum Gelingen des eRecycling-Kreislaufs bei.

Ihre Heidi Luck


SENS Kommunikation

Schliesse den Kreis

Die breit angelegte Kampagne soll Endkunden dazu motivieren, ihre Geräte bei SENS-Partnern zu kaufen und so – mit Bezahlung der vorgezogenen Recyclinggebühr (vRG) – eine fachgerechte Entsorgung ausgedienter Elektro- und Elektronikgeräte mitzufinanzieren.

95 Prozent der ausgedienten Elektro- und Elektronikgeräte in der Schweiz werden heute fachgerecht entsorgt. Über 600-Hersteller, Händler und Importeure machen dies möglich, indem sie bereits beim Verkauf eines Geräts freiwillig die vorgezogene Recyclinggebühr (vRG) einfordern. Auch im 2017 arbeiteten wir daran, noch mehr Hersteller und Importeure dazu zu bewegen, sich dem freiwilligen System anzuschliessen.

Die Idee der 2017 weitergeführten Kampagne ist es, mittels einer Geste das Schliessen des eRecycling-Kreislaufs zu symbolisieren: Zwei zum Kreis geformte Hände. Mit dieser visuellen Klammer verdeutlicht der Endkunde, Elektrogeräte nur dort zu kaufen, wo das Recycling im Preis inbegriffen ist – nämlich bei unseren vRG-Partnern.

Die Kampagne war im März während eines Monats im Fernsehen, auf Aussenplakaten, Online, im Kino und auf eBoards zu sehen. Für unsere vRG-Partner gab es einen speziellen Downloadbereich für das Kampagnenmaterial, der rege genutzt wurde. Die Kampagne war erfolgreich erfolgreich – dafür sprechen die positiven Resultate wie 600 Wettbewerbsteilnahmen, das hohe Involvement auf Social Media (Engagement rate auf Facebook 5%; 14 000 clicks auf Youtube) und die hohe Medienpräsenz. Die Hauptbotschaft wird auch im kommenden Jahr für weitere Kommunikationsmassnahmen genutzt.

«Die Zahlen der Aktion zeigen, selbst Elektrogeräterecycling kann hip und trendy sein, wenn es nur richtig vermittelt wird.»

Social Media

Influencer sensibilisieren für eRecycling

Auf die Markenbotschafter folgen die Influencer: Personen mit Bekanntheit in sozialen Medien thematisieren Themen und machen so ihre Follower auf die neusten Trends aufmerksam oder geben dazu eine persönliche Empfehlung ab. Dass dies nicht nur in den Bereichen Mode, Reise oder Food funktioniert, sondern zunehmend auch in der Technik, dem Umweltschutz oder eben auch dem eRecycling, zeigt unsere erfolgreiche Influencer-Kampagne vom Dezember 2017.

Wie erreicht man heute die junge Zielgruppe zwischen 15 und 35 Jahren? Auf welchen Kanälen tummeln sich diese Schwererreichbaren, und interessieren sie sich überhaupt für so unglamouröse Themen wie Elektroschrott, vRG oder eRecycling? In einer Influencer Aktion, die wir mit einer professionellen Agentur auf dem Gebiet erarbeitet haben, wollten wir dies in Erfahrung bringen.

Christa Rigozzi, Kerstin Cook, Frieda Hodel oder «The Frenchie Kitchen Club» – das sind nur ein paar der heute schweizweit bekannten «Influencerinnen» und «Influencern», die wir für unsere Anliegen begeistern konnten. Clever, persönlich engagiert, kreativ und beherzt haben sie alle auf ihre je eigene Weise über das Thema eRecycling und «Fair vRG» informiert, damit viele ihrer Follower erreicht und sie zu spannenden Diskussionen angeregt. Wir freuen uns, dass wir offenbar auch mit unseren eher trockenen Themen eine breite Öffentlichkeit erreichen können – die Zahlen der Aktion zeigen, selbst Elektrogeräterecycling kann hip und trendy sein, wenn es nur richtig vermittelt wird.

Einige Resultate aus unserer Influencer Kampagne:
24 Influencer
96 Posts
202.1K Views
41.4K Engagements
33.7K Likes
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